Wo man auch hinsieht, E-Bikes sind nicht nur in aller Munde, sondern auch mit starken E-Bike-Akkus überall unterwegs. Am Wochenende vor den Eisdielen, überall in der Stadt, und an allen Arten von Ausflugszielen ringsum. Sie sind einfach zu bedienen, machen mobil im Alltag und laden ein zu ausgiebige Radtouren und zum Mitnehmen in den Urlaub. Ein Fahrgenuss für diejenigen, die sich nicht ganz so verausgaben möchten, und ein Trainingsgerät für die Fitten und Sportlichen. Im folgenden Artikel haben wir zusammengefasst, was aktuelle E-Bike Akkus leisten und worauf Du beim „Tank“ deines E-Bikes achten kannst.
Aktueller Hinweis: Es gibt bei uns inzwischen auch einen ausführlichen Artikel zum Thema Akku Reparatur und Upgrade.
E-Bike Akkus: Leistungskategorien
Wichtige Eigenschaften eines E-Bike Akkus sind der Energiegehalt in Wattstunden (Wh), die Kapazität in Amperstunden (Ah) und die Nennspannung in Volt (V). Diese Bestandteile besitzt jeder Akku und sie machen ihn somit vergleichbar mit anderen Modellen.
Ein Großteil der aktuellen E-Bikes 2020 rollt mit Akkus von 500 Wh bis 750 Wh und im 36 Volt-System:
Shimano kommt mit 504 wh, Brose mit 630 Wh, Yamaha und Panasonic mit 500 Wh Kapazität, bei Bosch sind es 500 oder 625 Wh. Meist sind die Akkus dieser Klasse recht massiv, werden aber inzwischen komplett in den Rahmen integriert. Zum Laden können sie im Rad bleiben oder in der Regel auch herausgenommen werden.
Langsam kommen größere Akkus von 700 Wh bis 1050 Wh teils mit neuen Zelltypen auf den Markt:
- Greyp verbaut eine 700wh Akku am Greyp G6.2
- Specialized Levo mit 700 Wh
- Rotwild bei Topmodellen 750 Wh
- Bosch Akkus ab Modelljahr 2022: 750 Wh
- Der leistungsmäßig größte Einzelakku findet sich im M1 Spitzing (Fahrtest des M1 Spitzing) mit 880 Wh bis 1050 Wh mit 48 Volt-System
Bei leichten E-Bikes, E-Rennrädern und besonders designorientierten E-Bikes verbauen die Hersteller oft kleinere, leichtere und schwächere Akkus, die dafür fast unsichtbar in den Rahmen integriert werden können. Diese Akkus leisten ca. 250 – 365 Wh, z.B. von Fazua über Spezialized Levo SL bis Coboc, herausnehmbar sind sie in der Regel nicht (außer bei Fazua komplett mit Antrieb entnehmbar).
Oft werden an diesen leichteren E-Bikes Hinterrad-Nabenmotoren verbaut, die mittlere Drehmomente bis 50Nm bieten und damit den Akku nicht so schnell leersaugen. Außerdem geht im Vergleich zum Mittelmotor weniger Kraft über den Kettenantrieb verloren. Im Ergebnis kommt die effektive Reichweite bei diesem Bikedesign beinahe an die 500 Wh Akkus an den Mittlemotor-Pedelecs heran.
Je nach Bauweise gibt es Unterschiede vom Aufladen bis hin zum Fahrverhalten. In der Regel sind die Akkus von E-Bikes am oder im Rahmen, unter dem Gepäckträger (inzwischen seltener, beim neuen R&M Nevo 3 im Fall des Extenders wieder) oder hinter dem Sitzrohr angebracht. Je höher der/die Akkus montiert sind, desto höher liegt der Schwerpunkt. Haibike hat den neuen Bosch-Mittelmotor Gen 4 extra schräg integriert, um den langen 625 Wh Akku von Bosch weiter nach unten zu bekommen.
Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Akkumarken bzw. Herstellern gibt es eigentlich nicht. Alle verbauen Akkuzellen der großen Hersteller aus Fernost wie Samsung, LG oder Panasonic.
Sollte der Akku einmal schwächer werden werden oder brauchst du Ersatzteile? Onlineshops für E-Bike Akkus bieten Nachschub auch für Marken-Akkus, Ladegeräte und Montagematerialien. Es gibt bei uns inzwischen auch einen ausführlichen Artikel zum Thema Akku Reparatur und Upgrade.
Noch mehr Akkupower und Reichweite?
Hier kommen die Zusatzbatterien ins Spiel, die Range-Extender und DualBattery-Systeme:
- Die DualBattery-Modelle von Riese & Müller wie der SuperCharger oder das SuperDelite bieten insgesamt 1.000 Wh
- Der 160 Wh Extender für die Montage im Flaschenhalter beim Spezialized Levo SL
- Die am Unterrohr aufsetzbaren Extender z.B. bei Haibike (z.B. SDURO FullSeven LT 8.0) und
- Bei Focus (z.B. SAM² 6.8) die Extender mit zusätzlich bis zu 625 Wh
- Bei Giant mit dem EnergyPak Plus (625 Wh+250Wh)
- Auch von Rocky Mountain gibt es für das Powerplay einen Range Extender, genannt „Overtimepack“
Mit E-Bike-Akkuleistungen von 1000 Wh kommen Reichweiten von 250 Kilometern oder Reichhöhen von über 2000 Höhenmetern in Griffweite.
Hier ein ganz nettes, kurzes Werbevideo von Rocky Mountain dazu:
29. Oktober 2020
Ausführlicher Artikel über die E-Bike und die Reichweite der Akkus. Weiter so. Dankeschön.
24. Juli 2020
Danke für diesen tollen Blog. War sehr interessant zu lesen.
15. August 2020
Die Akkureichweite ist im Mittelgebirge deutlich schlechter als vom Hersteller behauptet. Mit 500 Watt ist mein Akku schon nach 23 km und 500 Höhenmetern halb leer im Wald . Ich fahre Highbike Sdouro MTB. Habe das Rad jetzt seit 4 Jahren und 4500 Km . Der Akku hat etwas Substanz verloren, die Reichweite war aber von Anfang an sehr enttäuschend für mich. Habe jetzt schon zum zweiten mal nervige Elektroprobleme. Plötzlich ist die Unterstützung weg. Hat mich beim letzten Mal 180 Euro für Tachowechsel gekostet. Fazit:macht Spaß, ist aber ein teures Vergnügen bei enttäuschender Reichweite
16. August 2020
Hallo Sabine, es kommt natürlich drauf an, in welchem Modus Du fährst und wie viel Gewicht Du insgesamt bewegst. 46 Kilometer Reichweite im „High“ Modus (oder „Turbo“) sind in etwa das, was der Hersteller auch angibt, und was auch in diesem Modus realistisch ist. Im Wald hast Du weicheren Untergrund als auf der Straße, das kostet auch etwas Power. Außerdem könntest Du den Reifendruck kontrollieren, geringer Druck gibt zwar mehr Grip, aber kostet auch Kraft. Ich komme mit dem gleichen SDURO Motor (ich nehme an Yamaha PW-X?) 75km weit, bei 1500 Höhenmetern, siehe den Artikel zur Umrundung des Teide mit dem SDURO HardSeven.
14. Juli 2020
Super interessanter Artikel. Sofern ihr noch auf der Suche nach einem passenden Akku-Ladeschrank seid, helfen wir gerne weiter: kessler-soehne.com/produkte/akku-ladeschraenke
3. November 2020
Cooler Beitrag,
ich habe alle nötigen Informationen die ich gesucht habe hier bekommen… Vielen Dank dafür… LG