Das UBN Seven touring – Mit dem R&M Leichtbau unterwegs

Für Riese und Müller ist die UBN-Reihe eine kleine Revolution – ich konnte das UBN Seven touring für ein Wochenende zum Test fahren.

Der südhessische E-Bike-Marktführer Riese und Müller steht bislang für stabile „E-Bikes fürs Leben“ – massive Cargobikes, tolle City-, Touren- und SUV-E-Bikes. Und jetzt? Bringt Riese und Müller mit den UBN Five, Six und Seven fast zierliche City-E-Bikes (UBN meint Urban), und dazu erstmals in der Riese und Müller Geschichte nicht mit Bosch Motoren!

Ich war also ziemlich gespannt auf meinen Fahrtest mit dem UBN Seven in der Version mit 11-Gang Kettenschaltung. Es geht aber nicht um Motor und Akku, sondern auch um die besondere Ästhetik dieses E-Bikes.

60 Kilometer Tour – 600 Höhenmeter – Mit 430 Wh Akku?

Zum unabhängigen und unbezahlten Test zur Verfügung gestellt wurde mir das E-Bike von Holger vom freundlichen BikeAge Bammental. Das UBN Seven touring kommt mit Trapezrahmen (oder Mixte genannt bei R&M), in einem matt glänzendem „rose“ (oder „pure white“) und mit der bewährten 11-Gang Shimano Deore Kettenschaltung.

Alternativ zum  Seven touring hätte ich auch ein UBN Five singlespeed – das Diamantrahmenmodell der UBNs – in „selva“ (selva = Wald) und ohne Schaltung (deshalb singlespeed) fahren können.

Alle UBN Modelle kommen mit dem Fazua Drive 60 Motor und dem 430 Wh Akku im Unterrohr – jeweils entnehmbar. Unten eine tabellarische Übersicht zu den UBN Modellen.

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UBN Seven touring und UBN Five silent
Riese & Mueller UBN Seven (rose, hier Modell silent, mit Riemen und ohne Suspension Kit) und UBN Five silent (selva)

Riese & Müller

Das matt schimmernde (eher oliviges) Dunkelgrün des UBN Five mit Diamantrahmen gefiel mir zunächst besser als das changierende Altrosa. Allerdings hätte der Singlespeed-Antrieb mit Carbonriemen den Verzicht auf Schaltung bedeutet. Ohne Gangschaltung wollte ich aber doch nicht quer durchs hügelige Kraichgau cruisen, dazu mit einem Motor – dem Fazua Ride 60 – den ich noch nicht einschätzen konnte. „Touring“ bezieht sich auf die Version mit Kettenschaltung.

Die über etwa 60 Kilometer je Tag geplante Tour mit etwas Gepäck warf auch die Frage auf, ob der 430 Wh-Akku knapp werden könnte. Gegen diese Reichweitenangst stand, dass der Fazua Drive 60 auch nur Power für 60 Nm Drehmoment aus dem Akkupack ziehen würde, also recht sparsam im „Verbrauch“ sein würde.

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Das Riese & Müller UBN Seven touring vor der Ravensburg, mit meinen Ortlieb Graveler Packtaschen

Ebikespass

Im Notfall – so die Überlegung – kann ich es mit der Kettenschaltung das UBN Seven touring auch ohne Motorunterstützung nach hause schaffen. Dieser Ruf – dass der Antrieb kaum Widerstand beim Treten ohne Unterstützung bieten würde – geht dem Fazua Ride 60 voraus. Außerdem ist das UBN Seven touring mit knapp 20 kg angenehm leicht für ein tourentaugliches E-Bike.

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UBN Seven - Cockpit und Motor mit Akkuabdeckung
UBN Seven - Das Cockpit mit SP-Connect Adapter und LED Hub - Rechts der unauffällige Motor im Tretlager und die Akkuabdeckung (auf dem Radträger)

Ebikespass

Die Riese und Müller UBN Modelle – Übersicht

Wir haben Euch hier zur besseren Übersicht über die Unterschiede zwischen den Modellen UBN Five, Six und Seven eine Tabelle zusammemgestellt:

UBN Modelle

UBN Five UBN Six UBN Seven
touring silent singlespeed touring silent touring silent singlespeed
Rahmen Diamant Tiefer Einstieg Mixte/Trapez
Schaltung Shimano 11-Gang Deore Kette Shimano Alfine 8-Gang Nabe ohne, Riemen Shimano SLX 11-Gang Kette ohne, Riemen Shimano 11-Gang Deore Kette Shimano Alfine 8-Gang Nabe ohne, Riemen
Motor / Akku Fazua Ride 60 / 430 Wh
Comfort Kit Optional
Suspension Kit Optional
Display LED Hub Control Hub LED Hub
Gewicht (M) 19,7 kg 21,2 kg 18,2 kg 20,3 kg 20,8 kg 19,7 kg 21,2 kg 18,2 kg
Fahrergewicht 100 kg maximal
Kindersitz auf Gepäckträger nicht zugelassen zugelassen nicht zugelassen
Anhänger zugelassen einspurig, zweispurig, Trailer
Rahmenschloß Optional
Farben selva | black matt pure white | black matt rose | pure white

City-E-Bike oder Touren-E-Bike?

Die Kategorien der City- und Touren-E-Bikes überschneidet sich häufig – so auch beim UBN Seven touring. Schaltung, Gepäckträger und Zuladung erlauben auf jeden Fall Touren, und in meinem Fall erlaubten die WTB Resolute 700×42 Reifen auf den 28-Zoll-Felgen auch Schotterwege – womit wir zusätzlich in der Kategorie E-Gravel wären.

Geländetauglich dank Gravel-Reifen und Suspension Kit

Der flexible und 4 cm (1.6 Zoll) breite Reifen passt sehr gut zum UBN Seven touring. Der „Resolute“ firmiert bei WTB auch als „Allwetter-Gravel-Reifen„. Der war aber in meinem Fall vom Händler aufgezogen und ist nicht Serie. Riese und Müller liefert nämlich als Standard den glatteren Schwalbe Marathon Supreme 42-622 bei den UBN Modellen aus. Der würde das Bike m.E. aber zurück in die City-Bike-Kategorie schieben. Ich war über den WTB Resolute am UBN Seven touring also froh.

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UBN Seven touring
UBN Seven touring - Die WTB Resolute Gravelreifen sind gut erkennbar; Die Packtaschen sind nicht serienmäßig

Ebikespass

Was auch für die Tourentauglichkeit spricht, ist die Satori Teleskop-Sattelstütze. Sie ist schön schlank innen gefedert und nicht so klobig wie andere Modelle, die zum UBN Seven auch keinesfalls passen würden. Bei meinem Bike war sie wohl für leichtere Fahrer eingestellt und war, sobald ich saß, auf Anschlag. Da muss also die Wahl der Variante zum Körpergewicht passen. Die gefederte Sattelstütze gehört zum optionalen „Suspension Kit„, genauso wie die Suntour GVX32 Federgabel vorn mit 60 mm Federweg.

Im Grunde machen die Reifen, die Schaltung plus das Suspension Kit aus dem E-City-Bike UBN Seven touring ein Touren- und Trekking-E-Bike.

Zuladung: Für Tagestouren geeignet

Wer längere Touren oder Mehrtagesreisen machen möchte, sei darauf hingewiesen, dass die Zuladung insgesamt mit 135 Kg (Bike 19,5 + Fahrer + Ladung) nicht allzu üppig ist. Der Packtaschenhalter hinten ist für 7,5 Kg je Seite freigegeben.

Kein Bosch-Motor: Riese und Müller setzt auf Fazua – und Porsche

Zum ersten mal setzt der Hersteller bei der UBN Modellreihe nicht auf den bekannten Bosch Mittelmotor. Ungewohnt unauffällig steckt in den UBN Modellen der im April 2022 vorgestellte Fazua Ride 60 im Tretlager bzw. Unterrohr. Es ist ein Light-Antrieb: Beim schlanken Fazua Ride 60 wiegen Motor und Akku zusammen nur soviel wie ein 750 Wh Bosch-E-Bike Akku allein.

Ist der Light-Motor vom kleinen oberbayerischen Hersteller Fazua nicht eine riskante Wette für den E-Bike-Marktführer Riese & Müller – besonders im wichtigen City-Segment? Der Motor muss den hessischen Hersteller überzeugt haben, und dass Fazua als Mitbegründer der Light-Kategorie schon sehr viel Erfahrung mit solchen Antrieben hat. Nicht geschadet hat wahrscheinlich auch die Tatsache, dass Fazua 2021 von der Porsche AG gekauft und in die Porsche eBike Performance GmbH übernommen wurde.

Da ich noch keinen Fazua Antrieb fahren konnte, war ich natürlich besonders auf diesen Test gespannt.

Äußere und innere Stärken beim UBN Seven touring

Mit der Kombination aus glattgeschliffenen Schweißnähten, dem rosé glänzendem Rahmen und dem fast unsichtbar integrierten E-Bike-Antrieb macht das UBN Seven touring eine schlanke, fast elegante Figur. Ich wurde schon beim Aufladen auf den Fahrradträger auf das E-Bike angesprochen:

„Schönes Bike… Das ist aber kein E-Bike, oder?“

Ist es doch, und das sorgte für hochgezogene Augenbrauen. Der unauffällige und leichte Fazua Ride 60 Antrieb ermöglicht ein Gesamtkonzept, das auf Stil, Wendigkeit, Stärke und Ausdauer gleichzeitig setzt. Und Riese und Müller spielt die Trümpfe beim UBN Seven meines Erachtens ziemlich stimmig aus.

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Das UBN Seven touring im Kloster Maulbronn
Das UBN Seven touring im Kloster Maulbronn - Sieht bei jeder Beleuchtung gut aus

Fahrstabil, wendig und stark – Fahreindrücke

Bei keinem Untergrund, bei keiner Steigung und auch nicht mit der Reichweite gab es Probleme auf unserer Tour. Wegen angesagter Gewitter hatten wir die Strecke auf einmal rund 50, einmal rund 40 Kilometer begrenzt.

Nach den etwa 50 Kilometern am ersten Tag mit 600 Höhenmetern durchs Kraichgau hatte ich noch 2 LEDs von 5 leuchten, also zumindest noch 20% im Akku. Wir hatten über 50% Asphalt als Untergrund, etwa 6 Kilometer Kies und loster Untergrund, der Rest. Die Strecke des ersten Tages könnt ihr bei Komoot ansehen.

Unterwegs gab es durchaus mal längere Steigungen und steile Abschnitte. Ich bin dabei meist im Modus „Breeze“ (leichteste Unterstützung) gefahren oder im „weißen Modus“ – bei weiß leuchtenden LEDs ist die Unterstützung ausgeschaltet. An Steigungen habe ich aber den zweiten, blauen Modus „River“ gewählt, und am Ende wenn nochmal eine steilere Kurve kam auch den pinken „Rocket“ Modus getestet.

Das für das E-Bike herausforderndste Stück war ein Schotterweg mit etwa 10% Steigung – das konnte ich im „River Mode“ hochfahren. Mein Bruder mit glatteren Reifen, aber dem Bosch Performance in einem Scott Addict von 2016, stieg hier ab.

Noch steiler war es auf der Rückfahrt in Falllinie aufwärts durch einen Weinberg – hier nutzte ich für die letzten 30 Meter auch die Boost-Funtion. Der zusätzliche Schub hält 12 Sekunden maximal (bei Fazua Softwareversion 1.6.  – evtl. nach neuen Updates auch länger). Ebenfalls spannend ein 17% Gefälle auf dem Rückweg, ebenfalls auf einem schottrigen Waldweg. Auch das absolvierte das UBN Seven touring ohne Probleme mit gutem Geradeauslauf. Gegenüber E-Trekking-Bikes auf EMTB-Basis mit 27,5 Zoll Rädern haben die 28-Zoll-Laufräder an den UBN Modellen hier Vorteile.

Das Ansprechverhalten des Antriebs war in Ordnung – ich konnte keine spürbare Verzögerung feststellen. Wie sich das in technisch schwierigerem Gelände verhält, wenn der Motor  in einem EMTB herausgefordert wird, kann ich nicht sagen. Hier gab es wohl eine geühlte Verzögerung in der Motorreaktion – das soll aber nach dem letzten Softwareupdate (Version 1.8) behoben sein. Das Update könnt ihr wohl selbst mit Laptop und Fazua Software vornehmen.

Fazua Ride 60 Testergebnisse – kann ich bestätigen

Der Fazua Ride 60 mit 350 W Maximaluntertützung im Rocket Mode (und 450 W während Boost) bewährte sich auf unserer Tour ohne Einschränkungen.

Auch ein Prüfstandtest des Magazins Velomotion hatte gute Messwerte ergeben (siehe Testvideo). Sie bringen den schlanken Fazua Antrieb im höchstem Fahrmodus sehr nah an den Shimano EP8 RS heran. Das ist ja einer der „großen“ E-MTB-Mittelmotoren, in der RS-Version auf 60 Nm Drehmoment gedrosselt. Der Shimano EP8 RS kommt in einigen Gravel-E-Bikes oder light-EMTB-Modellen zum Einsatz.

Gleichzeitig bestätigte der Test dem Motor eine hohe Effizienz, d.h. er setzt die Energie des Akkus effizient um, und eine sehr geringe Lautstärke. Diese Messergebnisse kann ich mit meinen Eindrücken bestätigen.

Fünf LEDs statt Display – reicht das?

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Die drei Unterstützungsstufen Breeze, River und Rocket

Ebikespass

Zur eleganten Linienführung bei den UBN Modellen gehört der Verzicht auf ein klassisches Display. Dafür geben fünf farbige LEDs  am „LED Hub“ im Oberrohr Auskunft über die Fahrstufe und den Akkustand. Mir reichte das vollkommen, was Infos zum Antrieb angeht.

Wer mehr will, kann sein Smartphone erstens auf den vorbereiteten SP Connect Adapter aufstecken, und zweites mit dem USB-C-Port im LED Hub verbinden. Ein tolles und für mich willkommenes Detail! Es macht eine externe Powerbank für’s Handy überflüssig – wieder eine Gewichtsersparnis.

Am Handy kann dann entweder die Fazua App angezeigt werden oder z.B. eine Navigationsapp wie Komoot.

Die Fazua App verbindet sich mit der Schnittstelle für ANT+ und Bluetooth im Minidisplay und kann alle Daten auslesen wie Tempo, Akkustand auch in Prozent usw. Über die App könnt ihr auch die Fahrmodi feintunen.

Das Schalten der Fahrmodi, das Ein- und Ausschalten von Licht und das Aktivieren der Schiebehilfe steuert ihr an einem schmalen Ring vor dem linken Lenkergriff. Diese „Ring Control“ funktionierte für mich einwandfrei und intuitv. Von einigen Testern gibt es Kritik daran, weil der Ring aus Plastik haptisch nicht befriedigend und nicht hochwertig genug seic… mich hat daran nichts gestört. Aber wie schon oben gesagt, kann ich nicht beurteilen, wie man im EMTB-Einsatz mit dem Ring zurecht kommt oder wie sich die Ring Control mit dicken Handschuhen im Winter anfühlt.

Fazua bietet den E-Bike-Herstellern übrigens noch eine weitere Variante zur Steuerung, die sogenannte Control Hub. An ihr sind LED Hub und Ring Control in einer Lenkereinheit zusammengefasst.

Etwas fummelig: Der Akkupack

Der ENERGY 430 getaufte Akkupack von Fazua reichte für unsere Tour von der Kapazität her gut aus – wie oben beschrieben. Er kann über den „Charge Port“ direkt im Rad geladen werden. Der Magnetstecker positioniert sich automatisch und auch die Verschlusskappe schließt sich magnetisch. Die Ladung erfolgt mit bis zu 3A Ladestrom.

Ich wollte den Akku nicht im UBN Seven laden. Die Abdeckung im Riese und Müller Rahmen war mit Magneten perfekt angebracht und leicht abnehmbar.

Allerdings brachte mich das Herausnehmen des Akkupacks aus dem Unterrohr ins Schwitzen. Von der linken Fahrradseite her ging es nicht, egal von wo ich griff und wie fest ich auf die dazu vorgesehene Membran oben in einer Kerbe am Energy 430 drückte. Das Studium der Anleitung am Handy half auch nicht wirklich. Aus irgendeiner Eingebung heraus ging ich rechts um das Rad herum und versuchte es von dort – und schwupp ließ sich das Ding wie vorgesehen nach unten herausnehmen, happily…

Woran das genau lag, konnte mir auch der Händler später nicht erklären. Er nickte allerdings wissend, als ich davon erzählte.

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Das UBN Seven im Kloster Maulbronn
Das UBN Seven touring im Kloster Maulbronn

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Optimierungpotentiale

Fazua scheint generell etwas Probleme mit dem Desgin bzw. der Integration des Energy 430 Akkupacks zu haben. Einige EMTB-Piloten posten in Foren, dass sich der Motor bei ruppigerem Untergrund schon mal abschaltet und auch nicht mehr per LED Hub aktivieren lässt. Im Ende scheint es ein Problem mit den Toleranzen beim der Akkupack-Arretierung zu geben.  Es sollen exakt 2,9 oder maximal 3mm Distanz sein am oberen Verschluss sein – schon wenn sich der Akkupack um 1mm bewegt, könne er sich den Kontakt verlieren. Immerhin schienen in den Facebook-Gruppen wie „Fazua Rider“ auch kompetente Fazua Mitarbeiter mitzulesen und zu helfen.

Für Fazua Fahrer mit dem älteren Motor Ride 50 gibt es auch gute Nachrichten: Der dort dazugehörige 250 Wh-Akkupack „ENERGY 250X“ wird aktuell wohl wieder produziert und die Wartezeit darauf hat ein absehbares Ende. Die Akkupacks 250X/430X und Motormodelle Drive 50/Drive 60 sind untereinander übrigens nicht kompatibel.

Design: Warum sieht das UBN Seven so gut aus?

Ich habe oben schon erwähnt, dass ich mehrfach auf das UBN Seven angesprochen wurde. Die Ästhetik fällt auf. Nicht nur, dass es fast nicht als E-Bike auszumachen ist aufgrund der geringen Motorabmessungen. Ich denke, die Designer bei Riese und Müller haben auch in die Design-Trickkiste gegriffen. Im Automobildesign sind das wichtigste Proportionen, das zweitwichtigste: saubere Lichtkanten. Autodesigner sind immer stolz, wenn es keine unkontrollierten Reflektionen gibt, sondern Licht und Schatten die entscheidenden Karosserielinien betonten. Je luxuriöser oder sportlicher ein Auto ist, umso wichtiger.

Wenn ihr Euch beim UBN Seven (auch beim UBN Five und Six) das Rahmendesign anseht, werdet ihr feststellen, dass am Unterrohr und am Oberrohr, an der Sattelstrebe und der Heckstrebe mit sauber gezogenen Lichtkanten gearbeitet wird. Dadurch wirken diese Rahmenteile gegliederter, schlanker, aber auch sportlich-sehniger. Die Breite des Fazua-Akkupacks im Unterrohr fällt dadurch kaum auf. Im Kontrast dazu sind das Steuerrohr und das Sitzrohr rund. Dazu kommen Übergänge zwischen den Rahmenteilen, die man nur als sauber und geschmeidig bezeichnen kann – keine Schweißnähte, keine Übergangslinien sind erkennbar.

„Lichtkanten und das Gestalten von Flächen sind für den Designer des 3. Jahrtausends die Stilmittel, um seinen Entwurf gegenüber dem Mitbewerb zu differenzieren.“ (Quelle: Die Skulptur Automobil, heise.de)

Insgesamt wirkt der Rahmen durch die Kniffe einerseits sehnig und filigran, aber auch harmonisch, aus einem Guß und stark. Das macht m.E. die besondere Ästhetik der UBN Modelle  aus. Durch den Mixte-Rahmen kommen sie beim UBN Seven besonders gut heraus.

Sicherheitsfeatures

An meinem Testbike war ein Rahmenschloß integriert, das zusammen bzw. zusätzlich mit einer am Rahmenschloß einsteckbaren Kette verwendet werden kann. Der Schlüssel ist bei Mitbestellung mit dem UBN der gleiche wie zum Verriegeln des Akkus. Der Aufpreis für das Schloß beträgt 49 Euro.

Zur Sicherheit bietet Riese und Müller auch die RX Connect App an – für Fahrdaten, Statistiken und Sicherheitsfeatures. Mit integriertem RX Chip wisst ihr immer, wo das UBN Seven gerade steht – und könnt per App einen Alarm aktivieren. Der kann wahlweise mit Licht, Sound oder Push-Notification reagieren, wenn das Bike bewegt wird.

Auch interessant: Mit dem RX Connect App könnt ihr nach der Fahrt auf detaillierte Fahrstatistiken inklusive GPS-Daten zugreifen – auch ohne ihr dass euer Smartphone während der Fahrt genutzt habt. Für die Aktivierung dieser Connectivity ist allerdings der Cloud-Service namens RX Service ConnectRide notwendig, der nur im ersten Jahr kostenlos ist.

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Das UBN Seven touring auf Tour
Das UBN Seven touring auf Tour - Am LED Hub habe ich den USB-C Anschluß zur Stromversorgung des Smartphones genutzt

Ebikespass

Mein Fazit zum UBN Seven touring

Die von mir gefahrene UBN Seven Touring mit dem Suspension Pack als Ausstattungsoption schlägt mit UVP 5.228,90 € zu Buche. Gemessen an den von Riese & Müller gesetzten und gewohnten Qualitätsansprüchen von „Premium E-Bikes“ ist das ein erwartbarer Preis. Von Riese & Müller Besitzern hört man oft, dass sie ihr E-Bike nicht tauschen würden.

Die Komponenten wie Bremsen, Lichtanlage, Schutzbleche, Sattel, Gepäckträger und die generelle Verarbeitung sind auch entsprechend hochwertig – und das Design und die Verarbeitung setzen in der Klasse der City-E-Bikes Maßstäbe. Genauso übrigens die Modelle UBN Six Tiefeinsteiger und UBN Five mit Diamantrahmen.

  • Es gibt natürlich schon explizit designorientierte und minimalistische, auch smarte City-E-Bikes – allerdings mit (schwächerem) Hinterradnabenmotor, wie das Coboc Kallio
  • Es gibt günstigere City-E-Bikes, wie die Modelle von VanMoof oder die Sushi E-Bikes, z.B. Maki+ – auch hier meist mit schwächeren Antrieben
  • Es gibt die Mittelklasse City-E-Bikes … die Teils auch für Touren genutzt werden können – meist aber schwerer sind, oft schlechter ausgestattet

Es gibt aber kaum ein so flexibles, hochwertiges und wertiges City-E-Bike für die Ansprüche etwa von Pendlern und Vielfahrern wie die UBN Modelle. Leicht, leise und mit organischer, mehr als ausreichender Unterstützung. Die 60 Nm Drehmoment des Fazua Ride 60 fühlen sich nach mehr an, der „Boost“-Modus macht viel Spaß – an der Ampel wie an der Steigung.

Für Weltreisen würde ich nicht auf die UBN-Modelle setzen, aber eine Alpenüberquerung mit gut geplanten Etappen taugt das von mir getestete UBN Seven touring schon. Einen Akku-Range-Extender mit 210 Wh gibt es auch noch, oder ihr nehmt einen Zweitakku im Rucksack mit. Dann sind auch lange Tagesetappen gut möglich.

Das UBN trägt man auch gerne mal einmal eine Treppe rauf oder runter. Im Stadtverkehr läßt es sich an einer Kreuzung mal schnell anheben und versetzen. Auch das sind Sicherheitsvorteile. Beim UBN Seven touring kommt noch die schöne Flexibilität dazu, auch einmal Touren und Gravel-Ausflüge mitzufahren.

Und eine weitere interessante Flexibilität: Riese & Müller bietet auch Bike-Abos für viele Modelle an – eine attraktive Option für die etwa, die nicht kaufen wollen oder nicht über Jobrad finanzieren können.

Quellen und weiterführende Infos:

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Author: ebikespass

Hallo, ich bin Günter. E-Bikes verbinden für mich ideal Fitness und eine ordentliche Entdeckungsreichweite ... Die Elektrofahrräder tun Umwelt, Körper und Seele gut! Für den Blog teile ich meine technische Neugier und berichte über neue Modelle. Ein persönliches Dankeschön an alle, die mit ihren Kommentaren, eigenen Erfahrungen und Fragen diesen E-Bike-Blog weiter aufwerten und anderen weiterhelfen!

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