Der Pressedienst Fahrrad beschäftigt sich in einem Artikel ausführlich mit dem optimalen Einstellen der Federung für Vorder- und Hinterrad am Beispiel Mountainbike. Der Artikel erklärt in mehreren Schritten, wie man an Federgabel bzw. Hinterbau die Federhärte, den Negativfederweg und die Zugstufendämpfung optimal einstellt.
Zum Glück für den technisch interessierten E-Bike-Einsteiger werden die Begriffe in dem Artikel gut erklärt.
Bei E-Mountainbikes spielt die technische Effizienz des Fahrwerks gegenüber dem unmotorisierten MTB zwar eine geringere Rolle. Ein leichtes Wippen kostet den Fahrer ohne Motor tatsächlich Kraft, mit Motor ist es meist zu vernachlässigen. Da aber E-Bikes genauso mit verstellbaren Luft-Federgabeln und Hinterbaudämpfern versehen sind wie MTBs, möchte ich die Einstellungsmöglichkeiten dann doch gerne möglichst optimal nutzen. Bei unseren E-Bikes wurde uns dazu eine Dämpferpumpe mitgegeben.
Etwas Federgabel-Poesie, bitte
Die Federhärte zum Beispiel ist der Widerstand, den das Federelement dem Einfedervorgang entgegensetzt. Sie kann über den Luftdruck im Federelement passend zum Fahrergewicht eingestellt werden, etwa per Spezial-Luftpumpe. Der Negativfederweg wiederum ist die Strecke, um die die Federgabel beim Aufsteigen aufs Rad allein durch das Fahrergewicht eintaucht. Die Zugstufendämpfung sorgt dafür, dass die Gabel nach dem Eintauchen nur mit gedämpfter Energie zurückschwingt.
Verschiedene Federgabeln brauchen je nach Fahrergewicht einen verschiedenen Luftdruck, gemessen in psi. Und eine individuelle Zugstufendämpfung (meist angegeben in Klicks – „Drehungsrasten“).
100 bis 120 mm Federweg sind Standard an vollgefederten E-Mountainbikes (für AllMountain-, Enduro- und Freeride-Modelle geht das inzwischen bis 180 mm) , mit denen die Mehrheit der Geländeradler bestens zurechtkommt.
Beim Hersteller RockShox helfen zwei eindeutige Piktogramme als Gedankenstütze für die Zugstufendämpfung: Der Hase steht für schnelles Ausfedern/weniger Dämpfung, die Schildkröte für langsames Ausfedern/mehr Dämpfung.
Praxis: Federprobleme und ihre Lösung
Fragen und Antworten zur praktischen Vorgehen bei Federungsproblemen ergänzen die fachmännische Erklärung – hier in gekürzter Version wiedergegeben:
Problem: Das Rad fühlt sich unruhig an. Bei aufeinanderfolgenden Unebenheiten verstärkt sich der Effekt.
Lösung: Zugstufe langsamer drehen (mehr Dämpfung).
Problem: Bei aufeinanderfolgenden Unebenheiten verhärtet die Federung, der Federweg wird kürzer.
Lösung: Zugstufe schneller drehen (weniger Dämpfung).
Problem: Die Federgabel nutzt sehr viel Federweg, ohne dass nennenswerte Hindernisse überrollt werden.
Lösung: Negativfederweg kontrollieren, wahrscheinlich zu gross.
Problem: Das Fahrwerk ist unsensibel, nimmt Schläge nicht auf, leitet Vibrationen weiter.
Lösung: Negativfederweg kontrollieren, eventuell ist dieser zu niedrig.
Problem: Beim Überfahren/-springen von Stufen lande ich immer zuerst auf dem Vorderrad.
Lösung: Zugstufe der Gabel überprüfen, ggf. schneller ausfedern lassen (weniger Dämpfung). Stimmt die Zugstufeneinstellung der Gabel, Zugstufendämpfung im Hinterbau erhöhen.
Quelle/Artikel:
Federung beim MTB einstellen – so geht’s! › pressedienst-fahrrad
Bildquellen:
www.pd-f.de / Kay Tkatzik – www.pd-f.de / Gunnar Fehlau – www.haibike.de / pd-f / Stratmann
7. Januar 2020
Zuerst war ich ein wenig skeptisch, aber nachdem ich deine Artikel gelesen habe, muss ich sagen, dass dein Blog wirklich ein Vergnügen ist! du hast definitiv einen anderen Leser!
9. Januar 2020
Danke Jack, freut mich! Ihr habt eine tolle Infoseite zum Thema Fahrräder.
30. Oktober 2017
Wie (wenn es überhaupt geht) stellt man bei diesem bike Adore Pedelec E-Bike Cityfahrrad 28“ Adore Versailles weiß-grün die Federdämpfer vorne ein? Bei geringen unebeheiten schlägt es durch, gerade neu gekauft.
Bitte um Hilfe.